Eric Clapton :: 461 Ocean Boulevard
Boulevard des Hängertums: Claptons gemütliche Laid-back-Session, 1974 In der Klinik unter Palmen in Florida, wie das Cover so schön körnig signalisiert, hat Clapton dieses Album nicht direkt aufgenommen. Doch hatte er sich zur Rekonvaleszenz zurückgezogen und wollte schon damals dem Ruf als Gitarren-Virtuose entkommen, der nach Cream, Beatles-Aushilfe, Blind Faith und Derek 8i The Dominos zur Bürde geworden war.
So urlaubsmäßig, bärtig und luftig musiziert er hier auch den Blues zwar, wie immer, die winselige Ballade, den trägen Reggae „I Shot The Sheriff“, von Marley gerade geschrieben, für Clapton ein Hit Tolle Songs sind es nicht, aber erst die bestürzenden Outtakes „Eric After Hours Blues“ und „B Minor Jam“ nehmen so richtig den heutigen Muffel und LangeweiAuf der zweiten CD gibt es Mitschnitte von den Konzerten im Hammersmith Odeon, Dezember 19974 – immerhin mit Chaplins Taschentüchlein „Smile“, „Can’t Find My Way Home“, „Little Wing“, „Badge“ und JLayla“ – also ziemlich allem, was die Gemeinde heute neben der Schmalzstulle „Tears In Heaven“ noch hören möchte.
gay und solo auch ihre Version des Traditionais „Blackwaterside“ (Richard Thompson da an Gitarre und Akkordeon) und beinahe a capella gesungen Richard Farinas „Quiet Joys Of Brotherhood“, das Finale dann Dave Swarbrick an der Violine solo musizierend.
Manchmal fragt man sich hier wieder, warum die Sängerin nicht dieselbe Superstar-Karriere machte wie Rod Stewart nach „fVery Picture Teils A Story“.
Denn Songs wie „Listen, Listen“ (hier als JEcoute Ecoute“ französisch gesungen) und ein gutes Dutzend anderer standen so schwer unter Hit-Verdacht, dass man sich nur wundern darf, warum sie die Kultfigur in der Folk-Nische blieb. Abermillionen ist diese Stimme durch das Gastspiel auf JLed Zeppelin IV“ bekannt, ohne dass sie die mit einem Namen identifizieren würden. Heutzutage dürfte der von Eva Cassidy weithin geläufiger sein als der dieser Ausnahmesängerin.
Für Bewunderer ist dieses Teil nicht nur wegen der süperben Überspielungen, sondern allein schon der vielen Raritäten und gänzlich unveröffentlichten Aufnahmen unverzichtbar. Im Gegensatz zu mancherlei vergleichbaren Projekten der letzten Zeit, bei denen man das Zugaben-Material dann doch besser im Archiv belassen hätte, sind in diesem Fall auch die Raritäten von hohem Reiz für Kenner. Wer mehr erfahren will, der darf die hochformatige Broschüre -56 weithin sehr informative Seiten – studieren!