Flowerpornoes: Abgründig & hell

Berge von Texten, Meere aus Melodien -„Ich & Ich“ ist zweifellos das Opus magnum der Flowerpornoes. Tom Liwa, der Chef der Band und einer der wohl besten Songwriter deutscher Zunge, verhandelt auf dem Album die alltägliche Schizophrenie. Zwischen dem, was seine Helden sein wollen, und dem, was sie sind, klafft immer ein tiefer Abgrund.

Liwa legt seine Figuren auf den Seziertisch, und manchmal muß er Schere und Tupfer ans eigene Herz setzen – denn es gibt da eine Verbindung seiner erfundenen Charaktere zur eigenen Person. „Das Arschloch“, so verriet der Duisburger, „das bin auch immer ich.“ Die Selbstsicherheit, mit der Liwa sein Schaffen vertritt, kann nicht verwundern. Immerhin ist er jetzt fast ein Jahrzehnt mit seinen Flowerpornoes aktiv, die Lebens- und Band-Krisen wurden gemeistert.

Und die Musik? Die ist so herrlich und hell, daß sie oft einen krassen Kontrapunkt zu den abgeklärten Texten bildet: liebevolle Verbeugungen vor Neil Young und Van Morrison, von dem die Flowerpornoes „Sweet Thing“ covern.

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