Francois Ozon – Ricky

(Start 14.5.) Das Gute an Ozon ist: Man weiß nie, was einen erwartet. Und man kann durchaus seine Chuzpe bewundern: wie er mit Versatzstücken verschiedener Genres jongliert. Regeln bricht und Vorbildern huldigt. Mit diesem merkwürdigen Märchen aber hat Frankreichs Regie-Exzentriker sich verhoben. Darin zieht der Spanier Paco (Sergi Lopez) nach einem Quickie auf der Toilette bei der Fabrikarbeiterin Katie (Alexandra Lamy) ein. Deren kleine Tochter ist von dem Fremden nicht gerade begeistert. Dann bekommen sie ein Baby mit blondem Haar und blauen Augen, das sie Ricky nennen — und dem allmählich Flügel wachsen. Wieso, weshalb, warum? Bis der Knabe davonflattert, herrscht nicht nur bei den Filmfiguren, sondern auch bei den Zuschauern Ratlosigkeit. Für ein Sozialdrama fehlt die Tiefe, für eine Satire der Biss. und das bisschen Fantasy-Horror schreckt keinen. Manchmal kommt man sich sogar vor wie in einer Klamotte mit Pierre Richard. Wenn es wenigstens Louis de Funes wäre!

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