Gegen die Wand

„Ich will leben, tanzen, ticken – und nicht nur mit einem Typen, verstehst du?° Selten hat ein Film aus Deutschland so intensiv, direkt und verzweifelt den Zuschauer gepackt wie dieser. Fatih Akin hat dafür zu Recht den Goldenen Bären der Berlinale 2004 und den Deutschen Filmpreis erhalten. Die Hauptdarstellerin Sibel Kekilli brilliert in diesem Martyrium der Sehnsucht und Selbstzerstörung so offenherzig, dass die „Bild“ es reißerisch mit ihrem Privatleben verglich. Im Zentrum des Films steht indes vielmehr Birol Ünel als Alkoholiker Cahit. Ihn drängt die junge Sibel zu einer Scheinehe, um ihrer strengen, traditionsbewussten Familie zu entrinnen. Doch dann verliebt er sich in das lebenshungrige Mädchen. Sein tragisches, zerschossenes Gesicht prägt den Film, so wie seine ungebremste Autofahrt gegen eine Mauer am Anfang den Ton bestimmt: als wahrhaftig konsequenter Aufprall der Ohnmacht, in dem wunderbar komische und zärtliche Momente schillern. Extras: Audiokommentar, Making of,Interviews, entfallene Szenen.

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