Ginger & Rosa :: Elle Fanning, Alice Englert

Eine Jugend im London der 60er-Jahre: Ginger (Ellen Fanning) und Rosa (Alice Englert) sind 17, am selben Tag geboren und unzertrennliche Freundinnen. Gemeinsam schwänzen sie die Schule, qualmen die erste Zigarette, teilen sich die Jungs. Aufbruchstimmung liegt in der Luft. Aber zwischen den Mädchen droht es auch zum Bruch zu kommen, weil Ginger sich verstärkt als Friedensaktivistin engagiert und Rosa mit deren Vater eine Affäre beginnt. Die englische Regisseurin Potter („Orlando“,“Yes„) hat immer gegen Filmkonventionen gedreht, poetisch und ästhetisch viel gewagt. Mit der elliptischen Erzählweise verzettelt sie sich allerdings etwas zwischen Privatem und Politischem, Kuba-Krise und persönlichen Konflikten. Sehenswert sind vor allem die Hauptdarstellerinnen. OH

Regie: Ilmar Raag Start: 18.4.

Ihre Kinder lassen nur selten von sich hören. Dann stirbt ihre Mutter, die sie bis zuletzt gepflegt hat. So nimmt Anne (Laine Magi) in Paris den Job als Haushälterin für die greise reiche Witwe Frida (Jeanne Moreau) an, die ebenfalls aus Estland stammt. Die exzentrische Dame hat ihr Apartment seit Langem nicht verlassen, vor Kurzem einen Selbstmordversuch unternommen und nur Interesse an ihrem jüngeren Freund Stéphane (Patrick Pineau). Mit garstigen Kommentaren und Schikanen versucht sie, Anne zu vertreiben. Natürlich werden die beiden gegensätzlichen Frauen schließlich Freundinnen. Trotz dieser Vorhersehbarkeit berührt die zärtliche Geschichte, in der Moreau noch mal groß aufspielt. OH

Regie: Niels Arden Oplev Start:4.4.

Es ist nicht selten der europäische Blick, der klassischen amerikanischen Genres neue Impulse gibt. Dem Norweger Nicolas Winding Refn etwa gelang mit „Drive“ einer der aufregendsten Action-Thriller der letzten Jahre. Nun zieht der Schwede Oplev, der mit „Verdammnis“ den Erfolg der „Millennium“-Trilogie angestoßen hat, mit seinem Hollywood-Debüt nach. Sein damaliger Star Noomi Rapace spielt die mysteriöse Beatrice, die im Apartment gegenüber vom Auftragskiller Victor (Colin Farrell) wohnt. Ihr Gesicht ist seit einem Unfall entstellt. Sie will Rache -und Victor soll ihr Erfüllungsgehilfe sein. Der will den Tod seiner Familie sühnen und stellt fest, dass sie das gleiche Ziel verfolgen: Victors Boss Alphonse (Terrence Howard). Oplev verknüpft explosive Action und existentialistische Atmosphäre zu einem Film Noir von düsterer Eleganz. OH

Regie: Deepa Mehta Start: 28.3.

Wenn literarische Figuren für die Leinwand adaptiert werden -noch dazu aus einem für seine Vielschichtigkeit gefeierten Roman wie Salman Rushdies „Mitternachtskinder“ – hat der Film meistens ein Problem: Er hinkt der imaginären Kraft der Vorlage hinterher. Deepa Mehtas Verfilmung des 1981 veröffentlichten Bestsellers, der einer fünf Generationen umspannenden Familiengeschichte vor und nach Indiens Unabhängigkeit 1947 folgt, ist groß angelegt: Hunderte Darsteller und Statisten, epische Stadtansichten, bollywoodeske Farbexplosionen. Mehta zeigt Indien in seiner schönsten Bildgewalt. Die narrative Wucht aber, mit der der große Fabulierer Rushdie persönliche Schicksalsmomente und Geschichte, zerrüttete Identitäten und Multikulturalität seines Heimatlandes ineinander verwob, vermag sie nicht zu übertragen. AS

Regie: Allen Hughes Start: 18.4.

Weniger stilisiert als die gemeinsamen Werke mit seinem Zwillingsbruder Albert hat Allen Hughes diesen Thriller inszeniert. Der New Yorker Bürgermeister Hostetler (Russell Crowe) setzt den Detektiv Taggart (Mark-Wahlberg) auf seine Frau Cathleen (Catherine Zeta-Jones) an. Die hat tatsächlich einen Liebhaber, der kurz darauf ermordet wird -und Taggart gerät unter Verdacht. Wahlberg stolpert naiv durch das Komplott, Crowe gefällt mit großen Gesten. OH

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