Global Village

Neue Signale aus dem Internet: Sind es Nebelhörner, oder landen Aliens? Weit gefehlt Das ultimative sechsteilige (!) Didgeridoo-Set ist da! Geiler als jeder Moog-Synthi dröhnt und dräut es vom fünften Kontinent zu uns herauf. Zugegeben, schwere Kost – dennoch, wer

sich State oftheart of Aboriginal Music

reintun will, kommt um diese Sammlung nicht herum. Das Ganze zu verdanken haben wir übrigens dem australischen Multitalentiker Richard Walley (Mariposa/Pool). 4,0

Gäbe es den legendären Orient-Express von Paris-Est nach Istanbul Hauptbahnhof noch – hier wate der Sound zum Railroad-Track: Im 7/8-Takt swingt der west-ösdiche Diwan von Paris über die Schluchten des Balkan sicher an das Goldene Hörn. Daß die Leute von BRATSCH die musikalische Ost-Erweiterung der EU bereits seit 20 Jahren betreiben, sei ihnen an dieser Stelle gedankt Balkanschmelz und Muezzin meets Swing, Chanson, Klezmer und Musette. Gott sei Dank

ohne Nostagie: JRten Dans Les Po

cAes“(Network/2001).3,0

AMIRA SAQUATI kommen uns mit Signalen aus den Kellern von Marrakesch, Kameltechno mit kongenialen Anklängen an Noujoum Ouazzas

„Sleepless in Tanger“, dennoch eigen:

Jll Bharr“ (Barbarity/EFA). Hiphoppende Jellabas im Internet, hier ihre e-mail: jabbar@maroc.net 3,0

London calling: TRANSGLOBAL

UNDERGROUND melden sich zurück. Man nehme einen Weltempfänger und lege auf pfiffigste Art und Weise mindestens zehn Radiostationen übereinander: JRqoice, Rejoice“ (Nation/RTD) heißt der neueste Silberling des Londoner Sound-Laboratoriums. Natacha Atlas ist auch wieder mit dabei. Ob ihr es bei Peter Maffay wohl zu langweilig wurde? 3,0

Wem das Round-the World-Ticket der Lufthansa zu teuer ist, dem sei als Ersatz eine musikalische Angelreise mit den PIRANHA ALLSTARS ans Ohr

gelegt. „Fishing Fbr Sounds“ (Piran

ha/EFA) nennt sich diese akustische Weltumrundung, an der neben AB Hassan Kuban und den Klezmatics fast alle Leistungsträger des innovativen Berliner Labels beteiligt sind. Allen Sound-Divern ein fröhliches „Petri Heil!“ aus gegebenem Anlaß. Oder so ähnlich. 3,5

Vergeßt alle Ouzo- und Retsina-getränkte Alexis-Zorbas-Seligkeit, jetzt geht es back to the roots, als in den Hinterzimmern des Rembetiko in Konstantinopel, Smyrna und Piräus noch die Wolken aus der Wasserpfeife stiegen. Wunderbar relaxed und authentisch: NIKI TRAMBA, ROSS DALY & LABYRINTH und ihr Album jit The

Cafe’Aman 4,0

Lichtjahre entfernt von jeglichem Klischee afrikanischer Folklore kommt jetzt das Beste aus Afrika. Nachdem wir diese bluesig swingende Musik aus Mali schon seit langem schätzen, zeigt uns das Album „Afoimeissd“, wo dort im Augenblick der Hammer hängt Es grooved, bis der Arzt, vielmehr die Ärztin, kommt: ROKIA TRAO-RE ist der Name der Dame, die uns leicht verschmitzt und gutgekleidet vom Cover anlächelt (schneidet Euch mal eine Scheibe davon ab, Ihr blassen Spiee Girls, Ihr!), und uns mit simpelsten Mitteln verzaubert Rokia, Du bist diesmal unser Highlight (Label Bleu/EFA). 4,0

Der nächste Herr hört auf den Namen FADL und stammt nicht aus dem Alpenländischen, wie sein Vorname Mahmout unschwer erkennen läßt. Auch die Musik ist etliche Stoibers und Haiders von dort entfernt, denen die Wähler die Sepplhosen strammzögen, käme solch Katzenmusi bei ihnen ins

Radio: JLove Letter From KingTut-Ank

.4wien“(Piranha/EFA) heißt die vom universal berühmten Produzenten Dr. Hijaz Mustapha in Kairo produzierte Scheibe. In bester levantinischer Club-Tradtion bringt Mahmout Fadl jeden Kebap-Shop zum Kochen. Besonders auffallig: das blasmusikalische Gegengift Samy El Bably an der Trompete. 3,0

Zu unserer eigenen Überraschung landen wir zu guter Letzt tatsächlich noch in Bayern. THE MERLONS nennt sich die Truppe, wahrscheinlich eine Symbiose aus Merlin und Nylons. Auf dem Cover sehen sie ähnlich bescheuert aus wie die Dissidenten weiland mit Sven Väth. Der Titel des Opus ist Jiinn Licht“ (Lawine/BMG). Jede Menge mittelalterlicher Sounds, gute Grooves, man möchte an Versetzung in die Klasse Hedningarna denken. 3,0

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