Gram Parsons – AnotherSide Of HisLife

Der Vater beging Selbstmord, die Mutter starb an Alkoholvergiftung – mit dem Ergebnis, dass sich der 18jährige Gram Parsons für ein Theologiestudium an der Harvard University entschied. Aber während des einen Semesters, das er durchhielt, spielte er schon mehr Musik, als dass er ernsthaft studiert hätte.

So weit die in Rock-Lexika überlieferten Fakten. In diesen Büchern wird er meist als Erfinder des Country Rock porträtiert. Nur war nicht Country, sondern Folk Music seine erste Liebe, wie die 18 auf dieser CD erstmals veröffentlichten Aufnahmen der Jahre 1965 und ’66 dokumentieren. Mehr Folk denn Country-beeinflusst sind auch die fünf Eigenkomposiüonen – nicht „Brass Buttons“, sehr wohl aber „Zah’s Blues“ und „I Just Can’t Take It Anymore“, bei dem er stark an den jungen Donovan derselben Jahre erinnert. Bei den übrigen handelt es sich weithin um berühmte Evergreens aus der Feder von Fred Neil und Tom Paxton, Reverend Gary Davis, Buffy Sainte-Marie und Hamilton Camp, die damals nicht nur in den Folk-Zirkeln von Boston oder Greenwich Village, sondern auch bei Westküsten-Bands zum festen Bühnenrepertoire gehörten. Sogar den von Leiber/Stoller geschriebenen Coasters Klassiker „Searchin“‚ funktionierte Parsons höchst originell zum Folk-Song um.

Trotzdem ist „Another Side Of This Life“ – als Intermezzo in seinem Werdegang-von mehr als nur historischem Interesse. Denn einige dieser Demos allen voran die von „Codine“ und „Pride Of Man“ – zeichnen sich durch mehr als nur einen Anflug von Genialität aUS.

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