Gran Torino :: Starker Abgang

Mit 78 sei dies sein letzter Film als Schauspieler, hat Eastwood verkündet. Wenn das stimmt, hat er dafür die richtige Story ausgesucht, um raubeinig, widerborstig und konsequent noch einmal alles zu zeigen, was ihn zu einem Denkmal des amerikanischen Kinos machte. Sein Kriegsveteran Walt Kowalski ist der letzte weiße Amerikaner in einem Vorort von Detroit, in dem vor allem Schwarze und Latinos leben. Für seine neuen koreanischen Nachbarn wird er unfreiwillig zum Beschützer, als sie von einer Jugendgang schikaniert werden – dabei haben die Bengel nur sein Grundstück betreten. Die unendliche Freundlichkeit der Familie lässt ihn langsam auftauen. Als deren Kinder brutal misshandelt werden, rückt er zu einer letzten Schlacht aus. Etwas „Dirty Harry“ schwingt mit, wenn der alte Haudegen seine Warnungen knurrt. Doch wenn er auf der Veranda sein Dosenbier trinkt und auf seinen 72er Ford Gran Torino blickt, der auf eine vermeintlich bessere, verklärte Zeit verweist, zeichnet Eastwood mit feiner Selbstironie einen Konservativen, der nicht mehr in diese Zeit passt, trotzdem seine Vorurteile überdenkt – und mit sturem Gerechtigkeitssinn einen erstaunlichen Abgang hinlegt, der alles überdauern wird. Extra: Making-of. (warner)

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