Green Disco :: Kuriosa an der Schnittstelle von Folk und Elektro, HipHop und Lo-Fi

„This could be the most beautiful song in the world“, singt die gebürtige Australierin zu Beginn ihres zweiten Albums, das während der vergangenen drei Jahre in Berlin, Sydney und San Francisco entstand; und im Konjunktiv hat sie durchaus recht. Die liebliche Melodie der gezupften Gitarre wird jedoch alsbald von Störgeräuschen, dem Kläffen eines Hundes und dröhnendem Feedback übertönt, sodass es vorerst nichts wird mit dem schönsten Song auf Erden. Er wird vom Lärm des Alltags, der sich auf „Green Disco“ des Öfteren bemerkbar macht, geschluckt und zerpflückt.

Die Kompositionen von Justine Electra klingen nach Field Recordings in einer Spielhalle der 80er-Jahre, nach Kinderzimmer, Lagerfeuer, Straßendreck und Chaos Computer Club. Originell und schrullig sind sie allemal, zuweilen sogar schön. Was die Wahlberlinerin etwa in „Nippon Darkness“ aus Bonnie ‚Prince‚ Billys „I See A Darkness“ macht oder später aus einem Sonett von Shakespeare, ist nicht nur grillenhaft und frech, sondern auch fesselnd. Mit Sicherheit eine der eigenwilligsten Platten des Jahres. (Neun Volt) ALEXANDER MÜLLER

Damien Jurado

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