HANA-BI von Takeshi Kitano :: ab 22. Januar

Der Titel verbindet die Sinnbilder von Leben (Hana) und Tod (Bi) zum japanischen Wort für „Feuerwerk“. Doch eine John Woo’sche Steigerung der Krawumm-Sequenzen meint es nicht: Beiläufig entladen sich die Handfeuerwaffen, und auch das zeitlupenartige Zucken im pulsierenden Blut wirkt eher friedvoll als makaber. Stilisierte Agonie als Hongkong-Parodie. So schnell Regisseur, Autor und Hauptdarsteller Kitano die Gegner sterben läßt, so langsam skizziert er den Tod der kranken Ehefrau und des zum Krüppel geschossenen Ex-Partners eines Cops. Wie ein Samariter umsorgt er sie, als büße er für seine Unverwundbarkeit und Brutalität im Job. Diese Bilder strahlen die meditative Ruhe japanischer Steingärten aus, aber der Tod (Bi) ist allgegenwärtig. Selbst die Vitalität (Hana) des Helden hält ihn nicht auf. Einst waren Kitanos nihilistischen Filme gar als Video kaum erhältlich. Nun ist „Hana-Bi“ mit lakonischer Härte und Melancholie ein würdiger Preisträger des Goldenen Löwen von Venedig.

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