Hard-Fi – Once Upon A Time in The West :: Die Vorstadt-Bnten entwickeln ihren wuchtigen Sound weiter

Eyyy-eyyyy-eyyyy, Oooooh-ooooh-ooooh, aaaahaaaah-aaaah.“ Das geht schon mal gut los, das zweite Album von Hard-Fi. Mit dem Debüt „Stars Of CCTV“ legten die vier Jungs ja einen überraschenden Knüller hin, auch wenn das auf den ersten Blick nicht gleich auffiel. Die recht originelle Mischung aus viel Pop und ein bisschen Punk und Wave, hübscher Wut und kurzweiliger Sozialkritik war jedenfalls langlebiger als die der Dead 6o’s, weswegen die sich jetzt ja auch ein wenig umorientierten.

Hard-Fi machen lieber in der derselben Richtung weiter, wissen jetzt allerdings besser Bescheid und können ihre Energie noch gezielter bündeln. Das Quartett aus Staines, das gerade noch als Vorort von London durchgeht, aber schon recht abgeschlagen im Westen der Großstadt liegt, sagt gleich bei „Suburban Knights“, wo es langgeht: Schluss mit großstädtischer Arroganz, hier kommen die Vorstadthelden, ey-ey, ohoh, ah-ah!

So simpel ist freilich nicht alles. Das angewavte „We Need Love“ ist von Billy Braggs Kampfschrift „The Progressive Patriot“ inspiriert, doch lustigerweise klingt Sänger Richard Archer gerade hier fast handzahm, während er sonst gern die Zeilen herausspuckt, als wären sie giftig. Dabei sind sie doch insgesamt so lebensbejahend wie die Musik – vom Tränenzieher „Help Me Please“ abgesehen, in dem Archer den Tod seiner Mutter verarbeitet. In solchen Fällen darps dann schon mal innig werden. Ansonsten hauen Hard-Fi lieber kräftig auf den Tisch und lassen keinen Zweifel daran, dass sie noch viel vorhaben. „Watch Me Fall Apart“? So bald bestimmt nicht.

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