Harper Simon – Harper Simon

Harper Simon Im klassischen Country-Folk-Rahmen zeigt Pauls Sohn sein Talent Ein verkrampftes Verhältnis zum Stammbaum kann man Harper Simon kaum attestieren. Papa Paul zeichnet auf „Harper Simon“ sogar als Co-Autor. Was für eine entspannte Vater-Sohn-Beziehung und ein gesundes

Selbstbewusstsein des Sprösslings spricht. Vielleicht hätte dieses Album anders geklungen, wenn Harper es schon mit 23 gemacht hätte und nicht erst jetzt mit 38. So aber führt das beschwingt-autobiografische „Tennessee“ – einer der Vater-Sohn-Songs schnell zum musikalischen Kern des Debüts. Denn die Grundlage für das später in New York und LA auch mit anderen Musiker-Kindern (Inara George, Petra Haden, Sean Lennon) vollendete Werk wurde in Nashville gelegt. Wo Co-Produzent Bob Johnston den Musiker-Altadel (Charlie McCoy, Hargus „Pig“ Robbins, Lloyd Green, Gene Chrisman etc.) machen ließ, der von Elvis bis Dylan, von Aretha bis Byrds schon alles spielte, was gut war und klassisch wurde.

In diesem vielleicht auch schon zu gut abgehangenen Country-Folk-Rahmen beweist Simon der Jüngere in Songs wie „Wishes And Stars“, „Ha Ha“, „Shooting Star“, „All I Have Are Memories“ und „The Shine“ reichlich Sinn für Melodie, Harmonie und (Selbst-)Ironie, getragen von diesem fluffigen Tenor, der selbst Menschen, die nicht mehr als drei Paul-Simon-Songs kennen, nach spätestens drei Harper-Simon-Songs richtig auf den Ahnen tippen lässt. (pias/rough trade) JÖRG FEYER

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