Haywire :: Gina Carano, Ewan McGregor

Regie: Steven Soderbergh Start: 8.3.

Damit hat man nicht gerechnet. Aber man hätte wohl darauf wetten sollen, dass ihm auch dies gelingt: Steven Soderbergh, das eigenwillige Regie-Chamäleon, legt hier einen lupenreinen Action-Thriller vor – und setzt in dem Genre ästhetisch dennoch neue Maßstäbe. Ohne durch digitale Tricks übermenschlich wirkende Stunt-Spielereien, dafür mit präzisen, ruhig geschnittenen, kurz und knallhart aufs effektive Töten ausgerichteten Kämpfen schickt er Mallory Kane (Gina Carano) auf einen Rachefeldzug. Als Agentin einer Söldnerfirma, die für die US-Regierung die schmutzigsten Jobs erledigt, wurde sie von ihrem Chef und ehemaligen Geliebten Kenneth (Ewan McGregor)verraten. Die vertrackte, chronologisch gebrochene Story bleibt wie bei B-Movies üblich im Hintergrund der atemberaubenden Actionszenen, die Soderbergh in einen jeweils anderen Farbton taucht. Kalt und gerade deshalb realistisch muten die Duelle an, bei denen man die Anspannung, den Atem, ja die Angst der Beteiligten zu spüren glaubt. In Nebenrollen treten Stars wie Michael Douglas, Antonio Banderas, Matthieu Kassovitz, Channing Tatum oder Bill Paxton auf – und meist gleich wieder ab wie Michael Fassbender in einer denkwürdigen Schlägerei nach einem Rendezvous. Carano ist Rekordhalterin im Extrem-Kampsport Mixed Martial Arts, sieht verteufelt gut aus – und kann sich bei Soderbergh bedanken, dass sie nicht so hölzern rüberkommt wie einst Chuck Norris oder Jean-Claude van Damme. Eine ebenso kurzweilige wie kunstvolle Stilübung.

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