Helmet – Monochrome

Böse Zungen werden behaupten, Bandkopf Page Hamilton will mit dem rohen Sound der neuen Helmet-Platte an das geschätzte Albumdebüt „Strap It On“ von 1991 anknüpfen und Nostalgiker locken. Andere werden sagen, Helmet haben einfach kein Geld mehr für fettere Aufnahmen. Immerhin: Mit ihrem alten Produzenten Wharton Tiers zurück an den Reglern stören sie wieder mehr als auf dem durchschnittlichen Comeback-Album „Size Does Matter“.

Zumindest die ersten Songs sind laut und kantig, wenn auch die verzerrten Free-Jazz-Entgleisungen ersetzt werden mit Metal-Soli. Und dann auch noch das: Die Riffs von „Brand New“ und dem alten Hit „Turned Out“ sind teils völlig identisch. Ironie? Schwarzer Humor? Wenn ja: „Brand New“ ist der beste Song der Band seit 1997 -wild, kaputt und mit smarter Härte. Beim Rest droht Heimets Stil immer wieder in rockigere, gesichtslose Gefilde abzugleiten. Was vor allem in melodiösen Momenten wie „Almost Out Of Sight“ wegen Hamiltons dafür völlig ungeeigneter Stimme in die Hose geht. Aber wen wundert’s: Spätestens seit ihrer Wiedervereinigung lässt Hamilton die Helmet-Besetzung permanent rotieren, als wäre so was egal.

Und plötzlich dämmert es einem: schlechterer Sound, von der ersten Zeile an naivere Texte („Hangin out with all these dicks“), charakterarme Soli, fast plumpe Melodieansätze, die charakteristischen Stakkato-Riffs nur am Rande-eigentlich klingt „Monochrome“ wie alte Demos der frühen Helmet. Sie erweitern das Bild aber nicht, sie lassen es verschwimmen.

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