Herman Düne – Not On Top
Wenn die kettenrauchenden, sich streng vegan ernährenden Brüder David-Ivar und Andre Herman Düne aus Schweden auf der Bühne stehen, sieht das immer ein bißchen aus, als gäben Richard Manuel (David-Ivar) und Allen Ginsberg (Andre) ein gemeinsames Konzert. Irgendwie trifft dieser Eindruck das Konzept der Band schon ganz gut: Beat Poetry und beseelte Americana. Seit Ewigkeiten auf Tour, hörten sie während der langen Autofahrten CDs von Johnny Cash, Pavement, Jonathan Richman und Kimya Dawson. Da der Fahrer jeweils nur den linken Stereolautsprecher hören konnte, beschloß man, das nächste Album einfach in Mono aufzunehmen. Ein formidabler Retro-Gedanke. Doch Herman Düne betreten auch Neuland: Erstmals begleitet ein Baß ihre Songs. Gespielt wird dieser von der wunderbaren Julie Doiron, die auch bei einigen von Andres Stücken auf „Not On Top“ im Duett singt. Besonders schön: „Slow Century“ und „German Green“ (das tatsächlich ein bißchen nach Ginsberg klingt). Das sehnsüchtige „Orange Hat“ singt sie allein. David-Ivar, der Bruder mit der größeren Popsensibilität, zuständig für die Uptempo-Stücke, gelingen mit „Not On Top“ und „You Could Be A Model, Goodbye“ mindestens zwei Ohrwürmer, übertroffen werden diese allerdings noch vom stoischen „Whatever Burns Best Baby“. Der Albumtitel? Ein Witz!