Hermann Peter Piwitt :: Lebenszeichen mit 14 Nothelfern

Ist es Koketterie oder Bescheidenheit, die einen der wichtigsten Autoren seiner Generation, den 1935 geborenen Piwitt, veranlasst, eine Lebensbiografie von nur 143 Seiten vorzulegen (die sogar noch kürzer geworden wäre, wenn er sich an seinen Vorsatz gehalten hätte, mit dem zehnten Lebensjahr zu schließen). Der Vater machte eine kleine Nazi-Karriere, die Mutter war Rassistin. Piwitt schaffte den Absprung, studierte, wurde Lektor und schließlich freier Schriftsteller. Immer wieder gab es Nothelfer in seinem Leben, die ihn darin bestärkten weiterzumachen, nicht zuletzt die Menschen vom Verlag, die dem vom Betrieb  Aussortierten eine neue Heimat gaben. Piwitt hält auch nicht mit seinen politischen Ansichten hinterm Berg. Welt- und lebenshaltig ist dieser schmale Text, nicht frei von Melancholie, von unaufdringlich schöner Sprachmelodie. (Wallstein, 17,90 Euro)

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