Hootie & The Blowfish – Hootie & The Blowfish :: EastWest

Hootie hat den Blues, wieder leinmal. Diesmal entdeckt Darius Rucker allerdings auch noch den Soul, er will die „Deeper Side“ erforschen und seine Unschuld zurück- und die Band wohl endlich vom Image der netten, aber überflüssigen College-Folk-Rock-Schluffis befreien. Es klappt nicht, aber der Ansatz ist löblich. Hootie haben sich mehr als vier Jahre Zeit gelassen mit diesem Werk, und sie ließen ausgerechnet Don Was produzieren und polieren – sie wollten es wissen. Man muss ja schon auf der Hut sein, wenn Bands ihrem fünften Album keinen Titel geben – Neubeginn, Umorientierung, meistens Unsinn.

Tatsächlich klingt „Hootie & The Blowfish “ weniger rustikal und rumpel-rockig, dafür noch betulicher- all die Akustikgitarren und Mandolinen sorgen für gemütliche Stimmung, aber Ruckers Stimme bringt einen dann endgültig zum Wegschlummern. Dagegen ist Adam Duritz ja eine Frohnatur. Bei „Space“ versucht Rucker, mal in Schwung zu kommen, aber wie soll das gehen bei solchen Reimen: „I’ll go and grab my things girl, I must be movin‘ on/ I couldn’t stand to face you so I/ I guess that’s why I write this song.“ Der Mann weiß nicht mal mit Sicherheit, warum er Songs schreibt!

Alles an Hootie ist so unbestimmt – irgendwie okay, aber irgendwie nicht mitreißend. Die Texte schwanken zwischenbanal („Tears Fall Down“) und passabel („The Rain Song“, aber der ist von Vicki Peterson), es gibt eine unfassbar kitschige, aber immerhin entschlossene Hommage an „Woody“ (Harrelson, nicht Guthrie oder Allen) und ein einziges überraschendes Lied: Reim angenehm altmodischen „Little Brother“ lässt sich Rucker gehen und macht den Black Crowes Konkurrenz, die Band erwacht aus dem Halbschlaf und groovt richtig. Geht doch!

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