Jack Johnson – In Between Dreams

Zwischen den Träumen findet bekanntlich das statt, was man so Leben nennt Doch was passiert, wenn man wie Jack Johnson auf eine Vita verweisen kann, die ihm die Unterscheidung bisweilen schwer gemacht haben dürfte? Da dies bereits das dritte Album des Mannes von der Hawaii-Insel Oahu ist, rufen wir die Legende nur noch in Stichworten in Erinnerung: Surfer wird Filmemacher wird Singer/Songwriter wird Platin-Künstler wird Label-Chef. Ein sich selbst ernährender Kosmos tat sich auf, gespeist aus Pfeilen, Wind, warmen Akkordwechseln, gebräunten Models und jeder Menge Kies.

Der Trost für Normalsterbliche liegt darin, daß manche Träume selbst dann Träume bleiben müssen, wenn das Leben traumhaft anmutet Vielleicht Dieser Kumpel zum Beispiel, der hinter diesem Mädchen her ist Letztlich bleibt auch ihm nichts anderes als „Sitting, Waiting, Wishing“. Wenn das eine schöne Paraphrase auf Buddy Holly sein soll, der bekanntlich gleich weinte, dann wartete und dann hoffte, dann passt das zur naiven Anmutung auch dieser Akustik-Musik.

Doch bleibt die Möglichkeit des Scheiterns hier sonst klar unterbelichtet Gewiß, zweieinhalb kontemplative Minuten für den sterbenskranken Freund sind immer drin („If I Could“). Doch lieber beschwört Jack Johnson ein „Better Together“. Oder kuschelt in sorgenfreier Erinnerung („Do You Remember“). Zu früh aufgewacht? Es regnet? Hey, kein Problem! Ukulele rausholen, Liebe machen, „Banana Pancakes“ naschen. Wohl dem, der das kann. Aber mittendrin, während wir sitzen und hören und fast wegschlummern, kommt dieser brennende Wunsch auf, da möge jetzt mal ein richtiger Brecher dazwischenfahren. Braucht’s den nicht auch, um die perfekte Welle zu bekommen?

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