Jacob´s Optical Stairway
RÜS-RTD Cremig aufgeschäumte Breakbeats und asbesttrockenes Techno-Wummern – Mark Mac und sein Kompagnon Dego gehen gern in die Extreme. Sie haben ihr erstes Album als Jacob’s Optical Stairway herausgebracht Novizen sind sie deshalb nicht Die beiden zählen zu den einflußreichsten Hintermännern der weitverzweigten Londoner Jungle-Gesellschaft Auf ihrem Label Reinförced erschienen die wichtigsten Platten des Fachs, und mit dem Projekt 4 Hero installierten sie das Drum-’n‘-Bass-Genre. werden Soul-Anleihen vorgenommen, ftir „The Fusion Formula (The Metamorphosis)“ wird – wie oben beschrieben – Techno abgecheckt, übrigens mit Hilfe des Pioniersjuan Atkins. Und es gibt auch Verweise zu Ambient und Jazz. Nun ist Vielfalt an sich heutzutage keine Qualität mehr, im Gegenteil, sie fährt oft zu Beliebigkeit dem Fluch unserer Zeit Doch der Umgang von Jacob’s Optical Stairway mit dem vorgefundenen Material ist subtil. Als operierten sie irgendwo in ferner Zukunft, greifen sie die Elemente verschiedener Stile auf, tasten sie ab und setzen sie als quasi-exotische Tupfer in ihre schwelgerischen Breakbeat-Träumereien. Dieser auf wundersame Weise nostalgisch anmutende Science-fiction-Pop erinnert nicht selten an eine fast verschütt gegangene Band der englischen Avantgarde – AJL Kane. Das liegt an der ungewöhnlichen Interpunktion vom Bass und der kreisenden Bewegung, mit der hier verschiedene Idiome aneinander vorbeiziehen: als – so der Eröffnungstitel des Werks – „Fragments Of A Lost Language“. Christian Buss