James Sallis – Driver

„Driver“ (Liebeskind, 16.90 Euro) von James Sallis ist ein Krimi und wie jeder gute Krimi zugleich ein existenzphilosophisches Lehrstück. Driver ist der beste Stuntpilot Hollywoods. Und hat noch einen Nebenjob als Fluchtfahrer, „ich fahre, das ist alles, was ich mache… Ich beteilige mich an nichts, ich kenne niemanden, ich bin unbewaffnet. Ich fahre.“ Und so lebt er auch, ohne Zuhause, nirgends zugehörig. Als einer der Jobs fehlschlägt und er in den Besitz von Mafia-Geld gerät, muss er sich doch einmischen. Und auch das kann er gut. Sallis erzählt dieses knochenharte Transit-Leben in knappen, aber konzisen Szenen, die noch genügend angeschmutztes, abgeriebenes Kolorit vom Rand der Gesellschaft aufnehmen, um glaubwürdig zu wirken. Und er flicht immer wieder kleine Rückblenden ein, die Drivers Sozialisation skizzieren. Sallis gefriergetrockneter Stil, der sich nur selten ein paar Hardboiled-Witze gönnt, die dann auch fast ein wenig aufgesetzt wirken, spiegelt sehr angemessen die existenzielle Dickfelligkeit des Protagonisten. „Er fuhr. Das war es. was er tat. Was er immer tun würde.“

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates