John Linnell – State Songs :: Der Kleine von They Might Be Giants singt über 15 Bundesstaaten

Auch ohne seinen Dauerpartner John Flansburgh kann der They Might Be Giants-Mann nicht aus seiner Haut: Er muss seinem Publikum reichlich schräge, aber dennoch wunderbar süße Pop-Kost vorsetzen. 16 grundverschiedene Kompositionen über 15 nicht so grundverschiedene US-Bundesstaaten bilden das Konzept dieses ersten Soloalbums, das die musikalische Heimat des Kauzes nicht verschleiert Welcher Künstler könnte schon eine Kanone als wichtiges Instrument im Arrangement eines seiner Songs („Maine“) einbauen? Da wird an der Karussell-Orgel gekurbelt und geschwurbelt, was das Zeug hält. Schließlich donnert sogar eine komplette Marschkapelle an „Nevada“ vorbei. Live aufgenommen, aus dem Studiofenster heraus!

Auch liefert Linnell – versteckt zwischen all den Merkwürdigkeiten – mit Stücken wie „Montana“, „West Virginia“ und „Idaho“ auch eine Handvoll astreiner Pop-Songs ab. Nummern, die auch in unseren Breiten das Zeug zu glatten Hits hätten, würden im hiesigen Format-Radio noch Musiker und nicht Marketing-Konzepte auf die wehrlose und sich größtenteils leider bereits demütig ergebene Hörerschaft losgelassen.

Eine Erklärung für dieses Werk das in den USA angeblich schon mehrfach für Unmut gesorgt hat, da unbedarfte, vor allem traditionsbewusste ältere Landsleute dachten, sie würden hier die offiziellen Hymnen der einzelnen Staaten und keine Linnell-Schöpfungen serviert bekommen – versucht unser Mann übrigens in „The Songs Of The 50 States“ zu liefern. Hauptsächlich will er die Tracks komponiert haben, weil diese Staaten eben da sind. Nun droht Linnell, auch den verbleibenden 35 Bundesstaaten ein akustisches Denkmal zu setzen.

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