Join The Dots :: Hypnotischer Shoegaze-Pop mit ein bissschen wenig Risikofreude
Sie gehen kein Risiko ein. Um Toys Debüt wurde im vergangenen Jahr ein mittelgroßer Hype veranstaltet, an den sie nun anknüpfen wollen. Der Sound hat sich nicht großartig verändert, wohl auch weil wieder Dan Carey produzierte. Dominic O’Dairs Gitarre und Alejandra Diez‘ Synthesizer legen sich wie ein Teppich über den unaufgeregten Gesang von Tom Dougall. Klangflächen, die geradezu hypnotisch wirken, werden ausgelegt.
Zwar wird in bester Shoegaze-Manier das Hauptaugenmerk auf ein durchgängiges Soundgebilde gesetzt, in der Brust der fünf langhaarigen Londoner schlägt aber insgeheim ein Pop-Herz. Zur Geltung kommt das durch Dougall. Er sorgt mit akzentuiertem Gesang für wachrüttelnde Momente. Dabei spielt der Text an sich weniger eine Rolle als die bloße Phonetik. „Endlessly“ etwa macht seinem Namen alle Ehre und verliert sich in endlosen Wiederholungen, um von Dougalls Stimme zurück in die Wirklichkeit geholt zu werden. „To A Death Unknown“ könnte mit seinem ausufernden Psychedelik-Pop genauso gut von Deerhunter stammen, „Join The Dots“ spielt mit Feedbackgitarren, während der Rest der Band sich zum opulenten Höhepunkt aufbäumt.
Hier werden keine Revolutionen begonnen, es wird eher an die „alte“ Zeit erinnert. Um den Hype neu aufflackern zu lassen, fehlt aber eben die Risikofreude.(Heavenly/Cooperative)