Kaleidoscope – Side Trips

In der hedonistischen Hochburg von Berkeley, California tummelten sich im Sommer der Liebe etliche exotische Kapellen, jedoch war keine so schillernd wie Kaleidoscope. Bereits das aufgebotene Arsenal an ausgefallenen Instrumenten signalisierte Andersartigkeit, darunter Oud, Doumbeg, Bouzookee und Vina. Es war Solomon Feldthouse, der dieses Sammelsurium primär arabischer Klangerzeuger zu bedienen wusste, Chris Darrow und David Lindley als konventionellere Multi-lnstrumentalisten ergänzten die Palette um Banjo, Mandoline, Dobro, Fiddle, Harfe, Klarinette sowie weitere Zupf-, Blas- und Tasteninstrumente. Im Jahr zuvor war man noch als Baghdad Blues Band aufgetreten, ein Moniker, der keinen Zweifel am Stilkonzept hatte aufkommen lassen, jedoch 1967 zu kurz griff. Die Band inkorporierte nun Acid-Rock, Folk, Jazz, Jug-Band-Rhythmen und psychedelische Elemente in ihren Beduinen-Blues, ein neuer Name musste her, der die kaleidoskopische Vielfalt der Musik reflektieren sollte. Eben, in zuweilen ausufernden Live-Jams müssen ihre Sounds und Harmonien seinerzeit fremd und abenteuerlich geklungen haben, doch lieferte die Debüt-LP davon ein Konzentrat von meist kurzen, stringent strukturierten Cuts, deren Titel wie „Pulsating Dream“ oder „Keep Your Mind Open“ ja eigentlich anderes befürchten lassen. Absolut faszinierend, immer noch.

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