Kikujiros Sommer von Takeshi Kitano :: ab 18. November

Seine tragikomischen, absurd-brutalen Yakuza-Filme verramscht das Fernsehen nachts ab Actionreißen Kitano, der für „Hana-Bi“ den Goldenen Löwen von Vendig bekam, zeigt nun ein märchenhaftes, verspieltes Roadmovie. Weil der acht Jahre alte Masao (Yusuke Sekiguchi) in den Ferien ohne Spielkameraden zurückbleibt, will er seine Mutter besuchen, die er nie gesehen hat Eine Nachbarin beauftragt ihren Mann Kikujiro (Kitano), den Jungen zu begleiten. Der missmutige, so dreiste wie feige Gauner verzockt erst mal das Reisegeld auf einer Radrennbahn. Sie erleben eine beschwingt-melancholische, skurrile Odyssee, bei der Kikujiro der Knirps ans Herz wächst Kitano schwatzt mehr als sonst, agiert aber wie Buster Keaton und inszeniert – mit Verweisen auf Charlie Chaplins „The Kid“ – trotz Pop-Art-Farben atmosphärisch wie Rohmer. Lange Ab- und Aufblenden rücken die Geschichte etwas vor, aber Logik bleibt hier unwichtig. Mit Polaroids hat er alles wie Kapitel eines Bilderbuchs gegliedert Und wenn sich etwas in den Augen einer Libelle oder Autofelgen spiegelt, wirkt diese Poesie wie ein staunender Kinderblick.

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