Kim Wilde Close :: Schaurig-schön: Kim Wildes Synthie-Bombast-Album von 1988

Auf den Fotos ihrer frühen Alben sah Kim Wilde aus wie eine fahle, drogensüchtige, miesepetrige Angestellte, die den Bus verpasst hat und schmerzende Schuhe trägt. Sie definierte den Schmollmund neu. Sie sang die tollsten Hits der Zeit: „Kids In America“. „Chequered Love“.“Cambodia“. Dann entdeckte sie die Föhnfrisur, Vater Marty und Bruder Ricky schrieben noch immer Songs für sie, aber der Trotz und Rotz waren weg.

Bis 1988 war Kim Wilde zu einem bildhübschen Schwan geworden. Auf dem sechsten Album bollern bombastische Dancefloor-Monster mit falschen Bläsern, kitschige Gitarrensoli und Schlagermelodien – aber noch in dieser Hölle der Synthetik gelangen ihr bezaubernde Lieder wie „You Came“ und „Four Letter Word“. Vielleicht sang sie um ihr Leben. Die bis zu fünf Remixe auf dieser „Remastered Expanded Edition“ erträgt kein Mensch, doch „Close“ enthält alle Bizarrerien und Irrtümer der 80er-Jahre in der reinsten Form. (Universal)

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