Kopfnicker-Das Album

Deutsch-Hop – Cockpit im Jahre 2001. Wir blicken auf Hamburg. Dort sitzen in der Mehrzahl zwar verkiflte Großmäuler doch durchaus auch Klassenbeste wie Fünf Sterne Deluxe oder die unterschätzten Doppelkopf. In Berlin hingegen existiert die wohl größte deutsche Untergrund-Szene, doch auch dort dürfen so talentlose Schnacker wie die Spezializtz ungestraft existieren. Im Ruhrgebiet schließlich sitzen die Malocher, die Ehrlichen und die Staublungen.

Stuttgart hat von alldem nicht vieL Die Fanta Vier haben hier berechtigt Geschichte geschrieben, der Freundeskreis liefert regelmäßig handwerklich gut gemachten Schmalz-Soul. Richtig arm ist keiner: Benztown ist Businesstown. Kopfhicker Records, so der Name des von Mitgliedern der Massiven Töne gegründeten Labels, will da nicht fehlen und veröffentlicht gleich eine Label-Compilation. 76 Minuten schwäbischer Deutsch-Rap mbsion impossiblel Sicherlich, Leute wie Timxtreme oder der dämonische Flowinlmmo haben bestimmt eine Chance verdient aber was hilft das, wenn sich andere mit ihren Texten bis auf die Knochen blamieren. Die Rede ist hier von Skills en Masse, schon der Name eine Kontradiktion. Bei ihrem Beitrag „Wie wir“ heißt es: „Bevor wir betteln, gehen wir klauen/ Du siehst aus wie/ Alle Kanaken alle Schwarzen/ Sehen aus wie wir.“ Ein unerträgliches Rangeschmeiße mit belustigender Wirkung. Andere Jungtalente heißen etwa Karibik Frank, haben eine unerträgliche Quäkstimme und wären mit einer Berufsausbildung besser dran. Oft scheint es, als hätte sich die Firma Eastwest nun auch eine DeutschHop-Filiale zulegen müssen, um vorn dabei zusein.

Es ist den Stuttgartern natürlich hoch anzurechnen, Talente fördern zu wollen. Wenn aber keines dabei ist: wieder einstellen! Schon in der nächsten Reihenhaussiedlung könnte Slim Shady wohnen.

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