Küss den Frosch :: Start: 10.12.

Der Zeichentrickfilm gilt als tot, und schuld daran ist auch John Lasseter, der 1995 mit „Toy Story“ von Pixar den ersten am Computer erzeugten Animationsfilm drehte. Seit der Fusion mit Disney ist er nun Chef der Animationsabteilung und damit Teil einer Tradition, die auch ihn einst geprägt hat. Beides verpflichtet und hat zur Wiederbelebung der altmodischen, aber keineswegs verstaubten Kunstform geführt. Dafür vertraute er den Veteranen Clements und Musker, die zwar bei „Der Schatzplanet“ mit dem letzten Zeichentrickwerk aus dem Maus-Haus gekentert waren, hier von der Story bis zum letzten Strich aber ein klassisches Disney-Märchen erzählen. Im New Orleans der Jahrhundertwende wird Prinz Naveen vom Voodoo-Zauberer Dr. Facilier in einen Frosch verwandelt. Auf einem Kostümfest küsst ihn die als Prinzessin verkleidete schwarze Kellnerin Tiana, die ebenfalls zur Amphibie schrumpft. Um den Fluch zu brechen, suchen sie in den Sümpfen nach der blinden Mama Odie. Die Figuren sind ein Best of Disney, auch sonst wagt man kein Experiment. Der Wortwitz, die visuelle Komik, die melodramatische Magie, der Rausch an Farben und die Fantasie aber sind virtuos. Zu Jazz, Blues und Gospel (Score: Randy Newman) trumpfen der Trompete spielende Alligator Louis und das singende Glühwürmchen Ray auf. Soll der Zeichentrick auf Dauer überleben, braucht es aber künftig neue Ideen.

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