Lou Reed :: Uninspirtcrtes, schepperndes Debüt und einige Live-Dokumentationen

In London nur mit englischen Session-Musikern aufgenommen, war das Solo-Debüt von Lou Reed eine LoFi-Produktion von einer Minimal-Dynamik mit einem so blechern scheppernden Klang, dass auch der Remastering-Ingenieur Andy Pearce da kaum etwas verbessern konnte. Die Mehrzahl der zehn Songs hatte Reed schon zu „Loaded“-‚Zeiten mit den Velvet Underground aufgenommen. Nur klingen diese Session-Outtakes, auf ^4nother View“ und „VU“ nachgereicht, überwiegend sogar besser als seine „re-recordings“. Im Interview distanzierte sich Reed Ende desselben Jahres von der Platte, die bis heute kaum ihre Kosten amortisiert haben dürfte.

Er hatte leicht reden. Zum Zeitpunkt des Interviews lag „Transformer“ schon fertig produziert vor. Und jedem der Beteiligten – alten voran Mick Ronson und Coproduzent David Bowie – war klar, dass dieses Album den wahren Beginn von Lou Reeds Solo-Karriere markieren würde, der nach längerer „Auszeit“ mit neuen Songs zur Kreativität früherer Jahre zurückgefunden hatte.

Von seinen (allzu vielen) Live-LPs der „Solo“-Jahre hat nicht eine das magische Flair der auf Cassette mitgeschnittenen Doppel-LP „1969: Velvet Underground Live“. Im Zweifelsfall sind „Perfect Night “ und „Live In Italy“ immer noch bessere Konzettmitschnitte als „Rock’n’Roll-Animal“ (RCA 078-63 67948 2, 3,0). Beeindruckend ist trotzdem, wie Reed mit dieser ad hoc-Band (u. a. mit Steve Hunter und Dick Wagner, die vorher auch die Leadgitarristen bei den Aufnahmen zu „Berlin“ gewesen waren) Velvet Underground-Klassiker als Hard-Rock-Epen umdeutete. Schade nur, dass man die beiden kurz vor Weihnachten 1973 in New York aufgezeichneten 90-Minuten-Konzerte nicht möglichst komplett

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