Luka Bloom :: The Man Is Alive

Der Mann lebt, und er lebt gut. Luka Bloom ist in den vergangenen Jahren etwas aus dem Blickfeld geraten, weil sein Folkpop immer esoterischer und erbaulicher geriet. Die Box „The Man Is Alive“, bestehend aus zwei DVDs und CD, beleuchtet nun mit zwei je 45-minütigen Konzerten wieder die starken Seiten des Iren. Einmal spielt er in Kildare, in einer lauschigen Ecke seines Wohnzimmers. Gar so gemütlich, wie es sich anhört, wird’s aber nicht: Bei „You Couldn’t Have Come At A Better Time“ gerät Luka Bloom richtig ins Schwitzen (auf der Bonus-CD ist ausgerechnet dieser Song leider nicht zu finden), U2s „Bad“ muss er wegen mangelnder Textkenntnis abbrechen. In Dublin spielt er ein ganz anderes Programm vor viel größerem Publikum, doch bleibt sein Vortrag so spartanisch wie eindringlich, die klare Stimme eine Freude.

Die Dokumentation „My Name Is Luka“, von einem holländischen TV-Sender produziert, zeigt den Songwriter auch als Privatmenschen: pfeifend beim Salatschneiden, singend am Strand, entspannend in der Hängematte. Mit Sonnenbrand auf der Nase erzählt er von seiner Musik, im Büro arbeiten Schwester und Neffe, zwischendurch taucht Bruder Christy Moore auf. Es ist fast unerträglich idyllisch dort an der Küste Irlands. Auf dem Land werde sein Verstand zu einer „leeren Leinwand“, sagt Luka Bloom, und nur so könne er Lieder schreiben, die etwas bedeuten. Leicht angewidert stimmt er Robbie Williams‚ „Let Me Entertain You“ an und gesteht: „The idea of writing songs that have nothing to say doesn’t interest me.“ Man merkt das in jeder Minute. (Skip/Soulfood)

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