Lust For Life!, Regie: Alfonso Cuarón :: (Start 2.5.)

In der Heimat des Regisseurs Cuarón („Große Erwartungen“) wurde dieses Roadmovie über die Freundschaft und und sexuelle Initation zweier Jungs als „Mexican Pie“ gefeiert – weil Julio (Gael Garcia Bemal) und Tenoch (Diego Luna) pubertär über Mädchen reden und am Pool um die Wette onanieren. Dennoch verfehlt dieser Vergleich die Story, ihre Sensibilität, charmante Charaktere und sogar sozialkritische Stimmung. Tenoch ist der verwöhnte Sohn eines Politikers, Julio lebt in einer Arbeitersiedlung von Mexico City. Auf einer Hochzeitsfeier lernen sie die 28jährige Spanierin Luisa (Maribel Verdü) kennen. Kindisch flirten sie mit der Schönen und laden sie übermütig zu einem Traumstrand ein, den es gar nicht gibt. Zu ihrer Überraschung lässt Luisa sich auf den Trip ein, weil ihr Mann sie wieder betrogen hat. Spontan organisieren die Kumpel einen Wagen und die konfuse Wegbeschreibung zu einer Bucht, protzen unterwegs mit ihrer unzerbrücblichen Treue und Erfahrung im Bett. Doch als Luisa schließlich mit beiden schläft, brechen Eifersucht und Dünkel zwischen den erregten, irritierten Jungs aus. „Y Tu Mamá Tembién“, also „Mit deiner Mutter auch“, heißt daher der Originaltitel dieses unverschähmt lebendigen, ebenso wahrhaftigen wie märchenhaften Dramas, dessen verbale Frivolität und Direktheit jeder erotischen Spielart durchzogen ist von einer tiefen Melancholie.

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