M. van Dyke: Keine Kosmetika
Ein Holländer in Hamburg: Schon lange lebt Michel Van Dyke in Deutschland, er spricht die Sprache nur mit leichtem Akzent vor allem aber spricht er die Sprache des Pop. „Kozmetica a ist bereits sein fünftes Album, doch mehr als regionale Achtungserfolge konnte Van Dyke bisher nicht verbuchen.
Dabei ist gar nicht einzusehen, weshalb der smarte und (manchmal allzu) bunt-modisch auftretende Sänger und Gitarrist so beharrlich ignoriert wird. Vielleicht ist sein Pop-Verständnis zu glamourös-britisch: Von David Bowie erzählt Michel Van Dyke gern als Referenz, und, „Kozmetica“ist anzuhören, daß auch die guten Beatles als verläßlicher Leitfaden stets präsent sind.
Gleichwohl versteht sich Van Dyke weniger als Pop-Star denn als Songschreiber. Ein Paradiesvogel ist er nicht. Das Gitarrenspiel wie auch der Sound und die Produktion sind ihm wichtig, und wer entsprechende Fragen nach dem Handwerk vergißt, der zieht sich spürbaren Unmut zu. Die Variabilität seiner Lieder ist noch breiter geworden, was den Wiedererkennungswert verringert.
Was einem Musiker vom Kaliber Michel Van Dykes heute noch fehlt: eigentlich nur ein Hit. – Verdient hätte er ihn längst!