Magnolia Electric Co – What Comes After The Blues

Was nach dem Blues kommt, ist so ziemlich dasselbe, was neulich auf Jason Molinas Live-Platte „Trials & Errors“ kam: brennende elektrische Gitarren, emphatische Epen, Nachfolge von Neil Young leider auch in der Tradition, grelle weibliche Stimmen einzubinden, hier die von Jennie Benford. Bei „The Night Shirt Lullaby“, einem eigentlich schönen Country-Rock-Traktat, schmalzt Molina im Duett mit dem aufdringlichen Organ, das jeden Koyoten in die Büsche schlägt. Immer mehr klingen Molinas Pastoralen nach Sezessionskrieg, herben Kerlen, tapferen Weibern und schweren Schicksalen. Die Trompete im wieder mal umarrangierten „Leave The City“ tönt elegisch wie in einem belagerten Fort. Molina singt dieses, tja, Lieblingslied diesmal etwas verschleppt, das Gitarrenspiel erlaubt sich einige Schnörkel und Verzierungen. Auch ein anderes Lieblingslied, von mir nämlich, ist „Northstar Blues“, hier ebenfalls modifiziert: verschlurft, mit Geige versüßt, ergreifend. Weil die Songs so lang sind, gibt es nur acht davon.

Und wiederum können wir dein Magier der Wiederholung die Bewunderung nicht versagen. Die Steel Guitar und die Wurlitzer-Orgel sind wunderbar eingesetzt, und Steve Albini hat in seiner No-nonsense-Produktion alles so angeordnet, daß auch der Molina-Kenner abermals gebannt lauscht. Ob Albinis Dienste eigentlich sehr teuer sind?

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