Massive Attack – Mezzanine

Langsam und stoisch und massiv tritt diese Band auf. Smith & Mighty sind vielleicht zuerst dagewesen, Portishead betreiben ihre Kunst wahrscheinlich erfindungsreicher, Tricky ist definitiv der schillerndere Stat Aber Massive Attack sind diejenigen, die den Sound of Bristol durchgesetzt haben, indem sie einfach nur gemächlich zu grandios manipulierten Dub-Rhythmen ihre Runden gezogen haben. Das Geheimnis ihres Erfolgs: Phlegma. Daddy Gee, 3 D und Mushroom etablieren ein Klangbild, doch dafür bedürfen sie nicht einmal der Identifaktion mit einer immer wiederkehrenden Stimme.

Auf J*rotection“, ihrem 1994 erschienenem zweiten Album, holten Massive Attack unter anderem Tracey Thorn von Everything But The Girl vors Mikro. Auf „Mezzanine“ singt nun – neben dem ehrenwerten Reggae-Crooner Horace Andy und Sara Jay – eine andere etwas in Vergessenheit geratene Künstlerin der Achtziger: Elizabeth Fräser. Und auch wenn hier kein Cocteau-Twins-Revival heraufbeschworen werden soll, muß attestiert werden, daß ihr Beitrag in Ordnung geht.

Massive Attack hatten ja noch nie Angst vor dem Kitsch, und auch auf „Mezzanine“ greifen sie noch einmal tief in die Kiste mit den schwülen Metaphern. Macht nichts, die reichlich theatralischen Gitarren immerhin, die bei ihren letzten Auftritten nervten, fehlen hier.

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