Meat Loaf – :: Polydor

Dass auf Platten von Meat Loaf nun lange schon keine Rock’n’Roll-Träume mehr wahr werden, weiß man, das muss nicht mehr gesagt werden. Den Platten des Trauertenors und Pop-Dramaturgen Marvin Lee Aday haftet natürlich seit dem kurzen Comeback mit Jim Steinman 1993 jener fade Beigeschmack an, der alle mühevollen Wiederbelebungsversuche unangenehm begleitet.

Für das neue Werk bat sich Meat Loaf so unterschiedliche Künstler wie Diane Warren, Nikki Sixx (Mötley Crüe!), Kevin Griffin (Better Than Ezra) und Theatermann Stephen Trask an die Seite, und heraus kommt die erste anständige Platte seit 26 Jahren. Nicht, dass sich irgend etwas geändert hätte. Meat Loaf macht das Plattenstudio zur (Musical-)Bühne für zehn Minidramen, big time, larger than life, Vorhang auf, Applaus. Doch diesmal gelingt der große Sprung besser: Die erstmals seit 1977 schön entworfenen Theaterchöre, das bebende Grand Piano und die gnadenlos pompösen Tempowechsel wallen die Gefühle mächtig; Meat Loaf selbst, vielleicht inspiriert von den zuletzt recht zahlreichen Einsätzen auf der Kinoleinwand, kann seine Energien und sein schauspielerisches Talent besser auf den Punkt bringen; und dazu kommen Songs, die alle hier üblichen Standards mit einigem Leben zu füllen vermögen. Der konsequent bombastisch rockende Titeltrack, das pathetisch dräuende „Love You Out Loud“, der Gospel-Rocker“1estify“- lediglich die omnipräsenten Eighties-Hard-Rock-Gitarren verderben einem den Spaß. Wobei: Ob das nun wirklich alles eine recht gelungene Darbietung ist oder vielleicht doch bloß völlig haltloser Unsinn? Let me sleep on it.

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