Michael Penn – MP 4 :: Das vierte Album von Seans bisher glücklosem kleinen Bruder

Ein Fmilientreffen bei den Penns. Thanksgiving Day. Sagt Sean, der große Schauspielersohn, zwischen zwei Truthahnbissen zu Michael, dem nicht ganz so großen Musikersohn: „Tolle neue Platte, Bruderherz! Deine vierte, was? Klasse Arrangements! Allein ,High Time‘, wie da plötzlich alles wegkippt und nur noch Stimmen durch den Raum summen. Und für Zeilen wie ,I got loaded in a hearse when all I needed was a nurse‘ müssten sie dir

terblenden.“ – „Das bringt dir ja bestimmt wieder Vergleiche mit Lennon/McCartney ein!“ – „Ach, es gibt Schlimmeres. Vergleiche mit Tom Petty. Nichts gegen Petty, so’n Album wie ,Wildflowers‘ würd ich auch gern mal machen. Aber das ist natürlich schon sehr weit hergeholt. Was sind deine Lieblingssongs, Bruderherz?“ – „Also, die Melodie von ,Perfect Candidate‘ ist wirklich perfekt, ,Don’t Let Me Go‘ schön bluesig, und ,Bucket Brigade‘ ein ganz traumhafter Schlusspunkt.“

„Danke, Sean. Mal sehen, wie lange die mich noch so weitermachen lassen. Vielleicht muss ich ja bald von MP4 auf MP 3 umsatteln! (Gelächter) Oder doch noch mal ein Duett mit Madonna aufnehmen…“ – „Michael, sieh dich nur vor…“ – „Ist doch wahr. Wärst du damals ein bisschen netter zu ihr gewesen, ständen meine Chancen da heute bestimmt besser. Aber bevor du jetzt wieder handgreiflich wirst, lass uns lieber das Thema wechseln. Was macht denn Hollywood?“ „Vielleicht bekomme ich doch noch den Oscar. Verdient hätte ich es. Na ja, die Studios sind ganz schön in Panik, nachdem…“

An dieser Stelle entschwinden die Stimmen in einer Kakophonie aus Kaugeräuschen, Gabelklirren, Tellerklappern, Stühlerücken. Das traute Tischgespräch belauschte für Sie: Jörg Feyer.

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