Michels – Full Moon California Sunset :: Telefunken

Moonstruck war Wolfgang Michels offenbar des öfteren, lange vor dem Film gleichen Namens, und anders als Nicolas Cage mit Cher hatte er anscheinend immer wieder mal massive Probleme mit Mädchen. Über die schrieb er dann einige seiner besten „Lieder nach nirgendwo“. Oder „einfach in den Wind“, wie er im Titelsong von „Keine Probleme“ {3,5) sang. Das war neben „Bei Mondschein“ (3,5) wohl auch deswegen sein bestes deutschsprachiges Album, weil Rio Reiser da etliche hübsch inspirierte Texte zulieferte.

Dieser Wolfgang M. war ein erklärter Lennon-Fan und ein sehr ernsthafter junger Mann – ganz sicher nicht der Erfinder der Spaßkultur. Zu „Wir woll’n keine Kriege mehr“ auf dem deutschsprachigen Solo-Debüt „Irgendwas stimmt hier nicht“ (3,0) hatte ihn möglicherweise Lennons „Give Peace A Chance“ inspiriert Die gut gemeinte Botschaft kam etwas platt rüber. Fehlt deswegen wohl auch auf der Sammlung „Zukunft der Vergangenheit -Das Beste“ (4,0).

So ganz habe ich nie nachvollziehen können, warum Michels irgendwann angeblich Alexis Korners Rat befolgte und unbedingt nur noch deutschsprachiges Liedgut zu schreiben begann, anstatt dort weiterzumachen, wo er nach den Jahren mit Percewood’s Onagram seine Solo-Laufbahn mit „Full Moon California Sunset“ begonnen (und gekrönt) hatte. Denn dieses Westcoast-inspirierte Album war immerhin nicht weniger als ein kleiner Geniestreich.

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