MIKE GRIER: Neil Youngs Wiedergänger

Das Album, das Neil Young im letzten Jahr nicht aufgenommen hat – unter diesem Motto wurde vor einigen Monaten die Debüt-LP der Hooblers innerhalb der Musikjournaille weitergereicht. Auf „Can You Do This?“, so der Titel des vielgelobten Werks, beeindruckte Songwriter Mike Grier mit einer Stimme, die der des Meisters wahrlich nicht ähnlicher sein konnte. Daß dieser Mann obendrein auch noch ein Kanadier war, konnte da wirklich kein Zufall sein.

Ja, Mike Grier ist ein brillanter Sänger – ein brillanter Songwriter ist er ebenfalls. So einer kann immer. Und weil er noch eine Menge Nummern in petto hat, veröffentlicht Grier jetzt zwischendurch kurz mal eine Solo-LP. „Shaken Not Stirred“ knüpft nahtlos an das Debüt seiner Hooblers an. Vielleicht auch deshalb, weil Grier dann doch nicht ganz ohne alte Bekannte ins Studio gegangen ist – der Gitarrist Steve Johnson hält diesem stimmlichen Wiedergänger Neil Youngs den Rücken frei. So kann sich Mike Grier bestens auf den Gesang konzentrieren. Und der klingt auch diesmal wieder wie eine Kerze, die der stärkste Wind nicht ausblasen kann. Zart und zäh zugleich. Und wer noch immer „Plagiat“ zetert, der hat nicht begriffen, daß beinah identische Talente, in welcher Kunst-Gattung auch immer, stets ungefragt auf den Plan getreten sind.

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