Nacho Cano: Suche nach Schönheit

Die Stimme Spaniens: Nacho Cano musiziert mitten aus der Ferienhölle und meditiert dabei über Obsessionen, Gott und die Betongettos seiner Heimat Mit “ Un Mundo Sepamdo Por El Mismo Dios – Eine Welt von einem Gott geteilt“ hat das Mitglied des erfolgreichen Ensembles Mecano ein Solo-Debüt eingespielt, das wie ein Soundtrack der Schizophrenie anmutet. Synthesizer, Sprechgesang und Sound-Collagen legen durch simple Melodien und sakralen Bombast die Bilder in den Köpfen frei. „El Waltz De Los Lobos“ heißt ein fast orchesterhaft arrangiertes Stück, und in „El Professor De Danza“ murmelt Nacho Cano zum Stampfen der Tanzschritte: „Dance has no compassion.“ Beim Titelsong spricht gar Hitler, begleitet von allerlei Religionsgesängen.

Nacho Cano, der wie Jesus aussieht und zu Buddha betet, pilgerte für seinen Weltentwurf zwei Jahre durch Tempel, Tanzschulen, Irrenanstalten und Hinterhöfe. Er weiß: Wen die Sonne blendet, der muß nach der Schönheit auf der dunklen Seite suchen. Der instrumentale Folklore-Song „El Piano, El Violin Y La Guitarra“ strebt schließlich wieder zum romantischen Schein. Danach schweigen die Lämmer.

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