Newport Folk Festival – Best OfThe Blues 1959-68

VANGUARD Vorzügliche, aber armselig dokumentierte Auswahl großer Konzerte Das Ärgernis zuerst: Nirgends findet man bei diesem 3-CD-Set die Namen der Komponisten, Daten zu den Aufnahmen oder überhaupt Dokumentation irgendwelcher Art. Nur eines weiß der Autor der ziemlich pauschalen Liner Notes als Gewissheit zu berichten: dass von Mississippi John Hurt und Skip James bis Otis Spann und Mike Bloomfield alle hier ganz wunderbar musizierenden Blues-Größen längst tot sind – nur John Lee Hooker noch nicht.

Der spielt auf der dritten CD – damals noch ganz jung und doch schon abgeklärt – sechs Songs als Vertreter des „Urban Blues“. Auf der „Delta Blues“ betitelten ersten darf man Giganten wie Son House, Fred McDowell und Muddy Waters zuhören, während auf der zweiten namhafte Vertreter des Country Blues wie Sleepy John Estes (leider nur mit einer Aufnahme), Jesse Füller und Reverend Gary Davis versammelt sind. Die semantisch etwas spitzfindige Unterscheidung zwischen Delta und Country Blues wird nirgends näher erläutert.

Sei’s drum: Dieser Sampler verdient schon deswegen eine nachdrückliche Empfehlung, weil er elf bislang noch nie veröffentlichte, gleichwohl hervorragende Aufnahmen enthält, darunter zwei von Muddy Waters mit Otis Spann.

In voller Länge (und mit vier Bonus-Tracks dazu) wiederveröffentlicht wurde jetzt auch „Muddy Waters At Newport I960“ (MCA, 5,0), einer der berühmtesten Blues-Live-Mitschnitte überhaupt, bei dem „Muddy Waters And His Orchestm“ (so damals die Plakate) das Finale des jährlichen Jazz-Festivals bestritten. Ein so hinreißendes wie in seiner Wirkung folgenreiches Album mit der wohl wunderschönsten „Slow Blues“-Interpretation, die Muddy & Band je von „I Got My Brand On You“ aufnahmen. Eine Platte, die man besitzen sollte.

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates