OMC – How Bizarre

Bizarr! Ein Sommerhit im Herbst Heißt „How Bizarre“ und ist in den Charts, obwohl niemand weiß, wer OMC ist und was das soll. OMC steht für Otara Millionaires Club, und Mitglied darin ist Pauly Fuemana. Mit ihm hat Neuseeland einen Popstar hervorgebracht. Eine harte Kindheit und anhaltende Arbeitslosigkeit haben den Maori nicht verdrießlich gemacht.

Denn – bizarr! – sein Debüt liefert Vergnügen aus billigen Maschinen, überdrehte Gassenhauer, HipHop-Persiflagen, Beck als Mariachi, David Byrne als Kiwi, Ween als Swimming-Pool-Troubadoure. „How Bizarre“ ist streng nicht auf der Höhe der Zeit und Technik, es ist nicht ernsthaft, und Studentenhumor mag im Vergleich dazu elaboriert wirken. Pauly Fuetama hat mit einem Freund Fernsehen geschaut, CNN gibt es auch in Auckland oder wo immer, und weil der Freund bei jeder Gelegenheit „Bizarre!“ ausrief, war das Motto gefunden. Im Hintergrund des Songs säuseln Frauenstimmen, die Bläser drohen zu entgleisen, die Drummachine bumpert – der Club Tropicana ist eröffnet, die Pauschaltouristen raven.

Figuren wie Buster Poindexter, Jonathan Richman, They Might Be Giants haben mit ähnlicher Verve den Dilettantismus mit Musikalität, den Unfug mit Witz verbunden. Das Elektronik-Geblubber erinnert an den späten Momus und die Pet Shop Boys, die Dschungel-Grooves an das Talking Heads-Album „Naked“. Aber genug Referenzen! Pauly Fuemana, in der trostlosen Heimat der Größte, wird womöglich bald den Band-Namen ändern müssen, weil er der Wahrheit zu nah kommt. Bizarr, bizarr.

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