Paradise Valley :: Pop, Duett, Rip-Off, R&B und viel Virtuosentum: Mayer will alles
Während eine Beziehungsschlagzeile die nächste jagte und auch noch die Stimmbänder streikten, erfand sich der Ex-Pop-Überflieger im vergangenen Jahr mit Produzent Don Was und „Born And Raised“ mal eben als Americana-Kreuzbube neu. Der nach wie vor so sanft sticht wie kaum ein Zweiter seit James Taylor. Seine Teilzeit-Residenz im „Paradise Valley“ irgendwo in Montana hat John Mayer dabei sicher geholfen. Da ist selbst ein bisschen Sommer gleich für ganz viel Geschichte gut, beim fingerschnipsenden Blick ins „Wildfire“. Und die alten Romanzen für manch neue Einsicht („Dear Marie“,“Paper Doll“).
Dazu bekommt Mayer ein bescheidenes Duett mit Ex (?) Katy Perry („Who You Love“), J. J. Cales Drifter-Ode „Call Me The Breeze“, das Ernest-Tubb-Rip-Off „You’re No One ‚Til Someone Lets You Down“ und eine Impressionismus-Einlage von und mit R’n’B-Erneuerer Frank Ocean („Wildfire“) auf einem 40-Minuten-Album unter, ohne dass sich das total konstruiert oder bescheuert anhört. Und dann spielt er auch noch ziemlich schön Gitarre jenseits von Virtuosentum. Was Wunder, dass die schönen Frauen dahinsinken. (Columbia/Sony)