Paul Kelly – Nothing But A Dream

Kaum bekannt in unseren Breiten, ist Paul Kelly in seiner Heimat seit 25 Jahren eine Institution, eine Art australischer Springsteen oder Ray Davies. Gesellschaft, Politik, den Alltag in Bussen und Büros verschneidet er mit der eigenen Person und sondert Songs ab.

Mit einem über einen der großen vergeblichen Menschheitswünsche eröffnet er die Platte: „I only want one day/ To unsay the things I said/ Undo the things I did/ Oh God please take them all away/ And I promise I will change/ If I can Start today again.“ Irrational und doch nicht weg zu diskutieren, bewegt solche Thematik emotional umso mehr.

Mit dem gnadenlosen Un-Pathos des Folk-geschulten Singer/Songwriters, knapp im Rock-Idiom, erreicht Kelly das, in der nicht weniger schlichten Begleitung seiner Akustischen, etwas Orgel vielleicht oder einem mal ganz sachten Mick Harvey an der Elektrischen. Leider ist nur die Hälfte der Aufnahmen in der spärlich sanften Rauheit von Pauls Gartenhäuschenstudio entstanden, die andere mit kompletter Band und studiotechnischem Aufwand. Alles fein, keine Frage, und würde das ganze Album so klingen, gäbe es zumindest das Gefälle vom Gartenhaus zum Studio nicht Die Arrangements sind vorhersehbar und mitunter ein bisschen tranig, die poppigeren Songs ducken sich unter der Last des längst Erwachsenen, während das Drum’n’Bass-Backdrop von Just About Tb Break“ aufgesetzt wirkL So bleibt es eine für die australische Heimat respektable Leistung, bloß eben wesentlich zu hoch gezielt. Auch längst erwachsen ist ja der Ausdruck vom Weniger, das doch mehr gewesen wäre. Hier passt er also mal wieder.

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