Pink Ployd – The Piper At The Gates Of Dawn
Könige, Gnome und Hexen, ein Einhorn im Morgentau und eine Siamkatze namens „“Lucifer Sam“: Die Besetzungsliste könnte aus einem Fantasy-Werk stammen und mutet im Jahr 2008 zweifellos ein wenig klischeehaft an. Doch verliert darüber fast den Verstand. Den Byrds 1967 war das popmusikalische Abtauchen in die Märchenwelt ein höchst innovativer Akt; ebenso Pink Floyds psychedelische Exkurse in die Astrophysik, die zweifellos der damaligen Weltraumbegeisterung geschuldet waren – die Mondlandung stand immerhin noch bevor. Alles zusammen wäre jedoch nicht halb so brillant, hätte Syd Barrett nicht auch die passenden Songs dazu geschrieben: magische Momente zuhauf, changierend zwischen beinahe naiv anmutendem Brit-Folk und freiformaler Improvisation, zwischen bedrohlich waberndem Space-Rock und naturalistischer Lautmalerei. Pink Floyd (1967) im „„The Piper At The Gates Of Dawn“ ist Sixties-Pop, der so leicht wie konsequent neben der Spur ist und im strukturell dekonstruierten „„Interstellar Overdrive“ gipfelt. Mit den Pink Floyd der siebziger Jahre hat das alles recht wenig gemein, was natürlich in Barretts psychisch bedingtem Abgang Anfang 1968 begründet liegt. Songs wie „„The Scarecrow“, „„Astronomy Domine“ und „„Bike“ konnte aber nur er schreiben. Und niemand sonst.