Portishead

Portishead

Universal

Platz 6 der 100 besten Alben

Der Tunnel nimmt kein Ende, aber der Lichtspalt auf der anderen Seite wird komischerweise immer kleiner. Je tiefer die Band Portishead in die Materie drang, desto bedrückender und unwirklicher wurden die Ergebnisse.

Viele, die „Dummy“ und den so genannten TripHop für einen saisonalen Scherz gehalten hatten, mussten vor der Musikalität und dem Bilderreichtum des zweiten Albums in die Knie gehen. Die meisten der verwendeten Samples hatte die Band vorher selbst eingespielt, das Zeitlupen-Scratching und die in Hall gewälzten Jazz- und Big-Band-Splitter klangen wie Erinnerungen an sonderbare Träume. Über allem: Beth Gibbons. Die Stimme aus einem alten Grammophon, aus der biblischen Verführungsgeschichte. Nachtlieder, klassisch und erschreckend.

Drei Jahre hatten Portishead nach diesen Songs geschürft. Seit der darauffolgenden Live-Platte sind vier Jahre vergangen. Wie gesagt, es wird immer dunkler da drinnen.