Queens Of The Stone Age :: Queens Of The Stone Age
Das erste Album von Josh Hommes Psychedelia-Band
In der Wüste brummt es immer weiter. Nach dem Abschied von der wegweisenden Stoner-Rock-Formation Kyuss im Jahr 1995 kam Josh Homme – damals noch schmächtig und mit typisch amerikanischem College-Mittelscheitel – zunächst als Tour-Gitarrist bei den Screaming Trees unter. Doch er hatte das Verlangen, ein ganz eigenes Projekt zu verwirklichen, also trennte man sich einvernehmlich – und Homme begann, an neuem Material zu arbeiten.
Die ersten Skizzen und Fingerübungen wurden bereits nach einem knappen Jahr unter dem Titel „Gamma Ray“ veröffentlicht. Eine angedrohte Klage der gleichnamigen Hamburger Metalband forcierte eine Namensänderung – das war der Beginn der Queens Of The Stone Age.
Das 1997 entstandene Debüt-Album – ursprünglich auf Pearl-Jam-Gitarrist Stone Gossards Label Loosegroove Records veröffentlicht – wird nun von Domino neu aufgelegt, anlässlich einer Konzertreihe der Band, bei der sie ausschließlich Stücke des Erstlings spielen wird.
„Queens Of The Stone Age“ ist kein gewöhnliches Debüt von Heavy-Metal-besessenen Halbstarken. Harte Gitarren, zarte Stimmen – so klingt die reduzierte Antithese auf den damals vorherrschenden Testosteron-Tentakel Rockmusik. Die Ablehnung klassischer Macho-Tugenden – Queens anstelle von Kings -, die in unmännliche Höhen driftende Stimme Hommes, aber dann doch Brachial-Sound wie in „Avon“, „Mexicola“ oder „Regular John“, aufgebrochen von trockenen, monoton repetitiven Riffs, lassen die Queens Of The Stone Age zur unbezwingbaren Hydra werden.
„Robot Rock“ nannten sie es selbst. An Industrie und Maschinen – blechern, blitzblank, auf den Punkt – erinnert es tatsächlich, das Schlagzeug von Alfredo Hernández. Bass und Gitarre kommen größtenteils von Homme selbst. Nick Oliveri hingegen stieß erst nach den Aufnahmen zur Band. Seine Stimme ist lediglich am Ende des Stückes „I Was A Teenage Hand Model“ zu hören: „Hey Josh, this is me, Nick Oliveri. … I’m in.“ So war das also.
Das Cover mit dem schlüpfrigen Schlüpfer verortete die Queens noch in einem untergründigen Trash-Land – doch die Songs bestachen mit einer dem Genre eigentlich fremden Eingängigkeit. Populär wurden sie aber erst mit dem nächsten Album, „Rated R“, mit dem der unwahrscheinliche Brückenschlag zwischen Gitarren-Breitseiten, Pop-Kompatibilität und Kiffer-Humor gelang.