QUICKIES

von Jörn Schlüter & Birgit Fuß Broken Social Scene 4,0

Forgiveness Rock Record Nach fünf Jahren und diversen Soloalben endlich die neue Platte des kanadischen Kollektivs. Mit Produzent John Mc-Entire entsteht Post-Rock und Indie-Pop mit elektronisch klingenden Drums, weichen Frauengesängen (auch von Leslie Feist) und jenem Freigeist, der BSS zu einer kleinen Sensation machte. Neugierig, intuitiv, tol kityslang) John Grant 3,0 Queen Of Denmark Ein Bariton aus New York, der mit Midlake als Backing-Band sein Solodebüt aufgenommen hat. Die Texaner kleiden Grants Folk in ihren Seventies-Soft-Rock-Sound. Sehr gUt! (COOPERATIVE)

Andrew Collberg 3,5 on The wreath

Andrew Collberg singt ein bisschen wie Lennon und hat generell die Großen der Sixties zum Vorbild. Verträumter Hippie-Folk, US-Psychedelik, Farfisa-Beat, alles drin. Aber noch ist der Schwede ein Grünschnabel, (lepop)

John Butler Trio 3,0 April Revolution

Haare ab, Band ausgewechselt: John Butler will Veränderung. Tatsächlich scheinen die verschiedenen Aspekte des Australiers jetzt besser zusammenzukommen – die Revolution, der Funk, der Roots-Rock, alles eins, (warnerj

Xavier Rudd & Inzintaba 3,5

Koonyum Sun Rudd ist Butler nicht unähnlich, spielt Lap-Steel und beklagt ökologische Missstände. Nach einem harten Album nun wieder Folk-Reggae, angerührt mit afrikanischen Farben. Weit mehr als ein Festival-Jam.MAro Peggy Sue 3,5 Fossils And Other Phantoms Die zwei Frauen dieses Trios aus Bnghton singen wie Simone White und Kate Nash, die Musik dazu ist ungeschminktes Indie-Songwriting, mal akustisch folksy, mal elektrisch postrockend, kooperative)

Bodo In White Wooden Houses 3,0

Transparent Die Lieder spiegeln mit Songwriter-Pop, Indie-Rock und Elektronik die lange Geschichte der Band wider, addieren aber psychedelische Gitarren. Im Zentrum steht trotzdem Christiane Hebolds glasklar-fragile Stimme, der man immer noch gern zuhört, cmotor) New Young Pony Club 2,5 The Optimist Auf dem zweiten Werk der New Yorker ist die Disko immer noch dunkel, doch der Wave ist tiefenschärfer, der Gesamtauftritt weniger Effekt heischend. Wer für sowas ist, kommt auf seine Kosten, (pias)

Bernd Rinser 3,0 Got you

Mehr Southern- und Swamp-Blues von dem Süddeutschen Rinser. Der Produktion fehlt etwas Atmosphäre, doch es ist etwas Weites in dieser versiert gespielten und gebrochen romantischen Musik, die zum Beispiel Willy DeVille in ähnlicher Weise hätte einfallen können, (driftwood) OJO Rojo 2,5 Cost Of War Weil die Ojo-Rojo-Leute u. a. mit den Beatsteaks und Jingo de Lunch unterwegs sind, dauerte es sieben Jahre, bis auf das Debüt diese EP folgen konnte. Es dampft, kracht und dräut – Amphetamine-Rock nennt es die Band, (joeblack) The Tnpwires W House To House Das Quartett aus Seattle schüttelt allerschönsten Power-Pop aus den Ärmeln – mit himmelstürmenden Melodien, wuchtigen Riffs und gewitzten Texten. Um es mit den Worten von Sänger John Ramberg zu sagen: „It’s Easy When You Know Hov/“(spark(hshine/soulfood)

Blunt MechaniC ‚4 World Record

Man muss Ben Barnett liebhaben. Seine Songs sind so verspielt, sein Gesang ist süß schief, und er bringt alles auf den Punkt: „Every pop song teils you one of two things/ It’s gonna be alright or it’s nothing at all.“ Und dann fragt dieser Indie-Rock-Typ aus Seattle auch noch: „Why Can’t This Be Canada“? Niedlich, (grandhotel vancleef)

Dirtmusic**** bko

„BKO“? Ist die Abkürzung für den Flughafen von Malis Hauptstadt, denn in Bamako entstand dieses Album. Dirtmusic, das sind immer noch Chris Eckman, Chris Brokaw und Hugo Race – drei Indie-Rock-Kosmopohten, die hier mit der Tuareg-Band Tamikrest (siehe Seite 16) Musik entwerfen, die gar keine Grenzen mehr kennt. Da wird Lou Reeds „All Tomorrow’s Parties“ zur Wüsten-Schunkelei, Eckmans raues „Lives We Did Not Live“ groovt richtig, vieles andere bleibt in einer faszinierenden Schwebe, und alles fließt zu einem überraschenden, aber auch überraschend harmonischen Werk zusammen, (glitterhouse)

Taylor Hawkins & The Coattails Riders

¿*** Red Light Fever Das zweite Album des Foo-Fighters-Schlagzeugers, der hier auch singt, ist ungenierter Classic-Rock, der direkt aus den 70er-Jahren kommt, weshalb natürlich Brian May auf ein Riff vorbeischauen musste – und Dave Grohl auch. So euphorisch klingt nur die Kindheit. (shanabelle/sony)

Krokus H Hoodoo

So lässig wird man mit den Jahren: Die Schweizer genieren sich nicht mal, „Born To Be Wild“ zu covern. Sie wollen bloß ihren Spaß, und Chris von Rohr hat für seine Stammband tatsächlich ein ungeniert wuchtiges Album produziert, Marc Storace singt von „Hoodoo Woman“ und „Shot Of Love“ (schweigen wir lieber über „Drive It In“), alles ist beim guten Alten. Stört bei AC/DC ja auch keinen! (sony>

Scouting For Girls *

Everybody Wants To Be On TV Für das zweite Album des britischen Trios gab Roy Stride die Devise „jeder Song eine potenzielle Single“ aus. Die Popsongs wirken trotzdem nicht billig, sondern sind so raffiniert wie mitreißend, nur nicht mehr so putzig wie 2007. Man wird eben älter, (cowmbia/sony)

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