Rancid – Indestructible :: WEA

Punk is just a four-letter word. Mit ihrem sechsten Album begeben sich die Bay Area-Punks Rancid nun also doch in die ach so schlimmen Hände einer Major-Company. Zumindest teilweise. Das eigene Hellcat-Label veröffentlicht nach wie vor, Warner tut sein Übriges als globalplayer. Sonst aber, und das überrascht letztlich wohl nicht mal den eingefleischtesten Fan, ist im Hause Rancid alles beim Alten.

Nach wie vor kann man dem Quartett um Tim Armstrong zugute halten, sich nicht am selben Songwriting-Trog wie die Blinks dieser Welt zu bedienen. Das aber macht, wen wundert’s, noch längst kein memorables Album aus. Mit ihrem Punk-Ska-Zwitter waren sie einst als Clash-Epigonen verschrieen und hielten ihrer Konkurrenz gegenüber die Old-School-Fahne hoch: Green Day brachten früh den Pop in den Punk, The Offspring zeigten, wie kurz die Distanz vom Moshpit zum Stammtisch sein kann und Rancid, tja, die pflegten ihre Iros und machten auf 77. Und daran hat sich bis heute kaum etwas geändert:

Auch auf „Indestructible“, wieder von Brett Gurewitz produziert, passiert nichts Neues. Punkrock, der klingt, als würde ein angetrunkener Billy Bragg an der Karaoke-Maschine alte Oü-Sampler nachsingen. Immer wieder Reggae/Ska-Versatzstücke, so inspiriert wie BAPs „Müsli-Man“ („Memphis“). Dazu ein, zwei Popbrocken, die auch zu No Doubt gepasst hätten („Arrested In Shanghai“). Dass es auch anders geht, blitzt dennoch da und dort auf: „Spirit Of 87“ beispielsweise tritt wirklich ganz vorzüglich Arsch.

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