Andrew Bujalski :: Results
„Ich arbeite in der Serviceindustrie!“, schreit die Trainerin Kat (Cobie Smulders) ihren neuen Klienten an, der für sie ein romantisches Dinner mit musikalischer Begleitung („irgendeine Jazzband“) organisiert hat, statt sich mental auf die gemeinsame Workout-Session vorzubereiten. Kat führt ein selbst optimiertes Leben zwischen Powerbars, Gym und Ernährungsplänen, für die Disziplinlosigkeit ihrer Klienten hat sie nur Verachtung übrig. Was sie nicht davon abhält, gelegentlich mit ihrem Chef, Trevor (Guy Pearce), dem Besitzer des Fitnessstudios Power 4 Life, ins Bett zu springen.
„Ihr reichen Arschlöcher, wenn ihr zu viel Geld habt, gründet ihr eine Krebsstiftung – bekommt dann meinetwegen selbst Krebs“, sind ihre Abschiedsworte für den depressiven Danny (Kevin Corrigan), der ein wenig zwischenmenschliche Zuneigung genauso gut gebrauchen könnte wie etwas körperliche Fitness. Seine Frau hat ihn gerade vor die Tür gesetzt, von der Mutter hat er so viel Geld geerbt, dass er damit nichts Sinnvolles anzufangen weiß. Da passt es, dass Trevor gerade sein Fitness-Imperium ausbauen will. Und die beiden Männer haben noch ein anderes gemeinsames Interesse: Kat, die mit ihren 29 auch nicht so recht weiß, was sie aus ihrem Leben machen soll.
„Results“ ist natürlich ein ironisch gemeinter Titel, doch die größere Ironie besteht darin, dass Regisseur Andrew Bujalski, der neben Joe Swanberg mal als Erfinder des kurzlebigen Mumblecore-Genres galt, seinen ersten Film mit „richtigen“ Schauspielern ausgerechnet in einem Fitnessclub ansiedelt, dessen Motto „Physisch, Mental, Emotional und Spirituell“ lautet. Bujalskis Indiekomödien („Beeswax“, „Computer Chess“) sind das Gegenteil von Ganzheitlichkeit und Selbstoptimierung, kommen lose und assoziativ auf mitunter seltsamen Nebenwegen ans Ziel – wenn überhaupt. Auch „Results“ ist nicht 100 Prozent ergebnisorientiert, aber doch so kurios über Bande gespielt, wie es Woody Allen schon lange nicht mehr gelingt. „Results“ ist eine Romantic Comedy für Menschen, die sich nie eine Romantic Comedy ansehen würden.