Roy Orbison – Crying

Der ungeschlagene Meister aller Balladen-Klassen, vom zärtlichen Liebesgeflüster bis zur epischen, herzzerreißenden, hoch lodernden Leidensflamme. Dem Rockabilly entwachsen, hatte sich derTexaner ab 1960 und dank „Only The Lonely“ eine weltweite, treue Hörergemeinde ersungen. Oder wie der unlängst verstorbene Komponist Boudleaux Bryant in den Original-Liner-Notes dieser LP schreibt: „The evil trolls, Mediocrity and Obscurity, had completely given him up.“ Nein, medioker oder obskur war qewiss nichts an The Big O, doch tappte er oft in die Overkill-Falle, die ihm Monument-Hausproduzenten zu stellen pflegten. Auf „Crying“ indes nur gegen Ende des Titelsongs und auf der Schnulze „She Wears My Ring“, das später, gänzlich zerschmalzt, von Solomon King an die Spitze der UK-Charts geführt wurde. Die meisten Cuts hier sind freilich fantastisch: „Love Hurts“, „Loneliness“, „Lana“, „Running Scared“. Vom audiophilen Label Classic Records optimal ausgestattet, nicht nur originalgetreu, sondern auch höchstwertig, was das Material und die rauschfreie Pressung betrifft. Erhältlich in Mono- und Stereo-Editionen, wobei meine Empfehlung eindeutig Erstere wäre, mit rund 35 Euro nicht eben billig, aber jeden Cent wert.

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