Science Of Sleep :: (Start 28.9.)

Eine wahrlich traumhafte Fantasterei und Bastelei ist Gondrys dritter Film nach der darwinistischen Klamotte „Human Nature“ und dem wunderbaren Liebeschaos von „Vergiss mein nicht“, mit dem sich der Regisseur von Musikclips (für Björk, Radiohead, die Rolling Stones) weiter als genialischer Kindskopf erweist. In einem vor surrealer, grotesker Phantasie überbordenden Wechselspiel zwischen Realität und Fiktion wirbt der schüchterne Grafikdesigner Stephane (Gael Garcia Bernal) um die betörende Kunststudentin Stephanie (Charlotte Gainsbourg). Sie findet den Sonderling recht süß, der ihr eine Zeitmaschine aus Plastik und einen Helm zur Gedankenübertragung baut, jedoch auch etwas zu seltsam über die Chaostheorie fabuliert und seinen anspruchslosen Job in einer kleinen Firma für Kalender verschweigt. Dabei driftet er ständig in eine Traumwelt ab. Die sieht mit Cellophan und Pappmache wie eine Mischung aus Schultheater und alten Stop-Motion-Filmen aus und reflektiert seine Sehnsüchte und Zweifel. Diese sprunghafte Dramaturgie vom tristen Leben ins schrille, bunte und absurde Universum der Fantasie inszeniert Gondry todernst und dadurch derart komisch, dass man sich dabei ganz gerührt die Augen reibt. Klingt banal, ist aber ein Märchen für Intellektuelle.

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